Schulen und Lehrkräfte in Ratheim

a) bis 1914

Im Jahre [1560 ???] ist erstmals von einer Schule in Krickelberg die Rede, die bei einer Visitation mit großem Nachdruck gefördert wurde. Es scheint sich um eine Privatschule mit gemeindlicher Unterstützung gehandelt zu haben, die in einem Privathaus untergebracht war. An dieser Schule - einer Simultanschule - wirkten folgende Lehrer:

Lehrer Grates 1878 Photo im Besitz von Paul Knippertz 974 x 700 (223kB)

• Pelser aus Wassenberg
• Houben aus Heinsberg ^*
• Frentzen aus Hilfarth ^*
• J. Arnold Grates aus Hilfarth ^*
• Arnold Korsten aus Oerath ^*

In den Jahren 1850-60 war in der jetzigen Gaststätte "Op d'r Keller" (vor ihrem Umbau) auch eine Schule untergebracht, an der zwei Lehrer angestellt waren - nach mündlicher Überlieferung zwei Gebrüder Grates. Davon war der eine ein sehr strenger Lehrer (im Volksmund "der Schwarze" genannt), der andere war das Gegenteil (im Volksmund "der Buckliche" genannt). Nach einer Chronik soll im Jahre 1831 in der Nähe der Kirche eine neue einklassige Schule erbaut worden sein, die später auf zwei Klassen erweitert worden ist. Nachdem man am Marktplatz eine drei-klassige Schule erbaut hatte, wurde die Schule an der Kirche die "alte" Schule genannt.  Im Schulgebäude am Marktplatz wurden außerdem das Bürgermeisteramt und Lehrerwohnungen untergebracht. Dieses Gebäude wurde dann im Jahre 1926 zu einem Rathaus umgebaut. Von 1800 bis 1914 waren in Ratheim folgende Lehrkräfte angestellt:

Ratheimer Lehrer ca. 1922 vorne: Kaplan Esser?, Großmann, Rektor Weingartz, Haselier hinten: N.N. (später Zumbruch), Elbern, Pastor Offermanns, Schmitz Photo im Besitz von Paul Knippertz 972 x 700 (178kB)

• Albert Soggen aus Steinstrass
• P. Anton Gortz aus Kleingladbach
• J. Anton Grates aus Hilfarth
• Anton Reiners aus Millich
• Karl H. Grates aus Hilfarth
  (Die beiden hier genannten Lehrer Grates werden wohl die Lehrerbrüder gewesen sein, die mit der Schule "Op d'r Keller" in Zusammenhang gebracht werden)
• Jakob Kremers aus Karken
• Franz Heinrichs aus Ratheim
  (Dieser war zugleich Küster und Organist an der kath. Pfarrkirche)
• Peter Prickartz aus Aachen
  (Dieser war ein sehr strenger Lehrer. Er war sehr eingebildet, hatte beim Infanterie Reg. No. 40 in Aachen gedient und wurde schließlich in Rheydt Schulrektor.)
• Heinrich Vohsen aus Schleiden
  (Er war wieder ein guter Lehrer und hatte den Krieg 1870/71 mitgemacht)
• Maria Mittelhoff aus Aachen
  (Sie ging später als Nonne in ein Kloster)
• Peter Weingartz aus Kalterherberg
• Bernhard Elbern aus Brachelen
  (Er war Soldat beim Infanterie Reg. Nr. 25 gewesen und im ersten Weltkrieg schwer verwundet worden)
• Adolf Schmitz aus Köln
  (Dieser war ein sehr guter Sänger und half auch oft dem Organisten in der Kirche aus)
• Maria Grossmann aus Prüm
• Grete Haselier aus Grotenrath

b) nach 1914

Pensionierung Lehrer Elbern 1951 vorne: Ulm, Michels, Großmann, Elbern, Schmitz mitte: ?, Maeling, ?, Haselier, ? hinten: Gehlen, Darius, Claassen, Kaplan Heidenthal, ? Photo im Besitz von Paul Knippertz 972 x 700 (178kB)

Schule Burgstraße (ca. 1960) 888 x 700 (162kB) Bildquelle: Ratheimer Chronik von Peter Schlebusch

Nach dem ersten Weltkrieg fing das Wachstum Ratheims an und damit auch die Entwicklung des Schulwesens. So wurde im Jahre 1935 an der Burgstraße eine neue, vier-klassige Volksschule gebaut, die jetzt als evangelische Schule dient, nachdem man an der Wallstr. ein Schuldorf erbaut hat mit einer 14-klassigen katholischen Volksschule. Auch eine Mehrzweckhalle mit Schwimmbecken und Turnhalle ist in diesem Schuldorf untergebracht.

Ergänzung von Helmut Winkens:

Personalkarte Peter Weingartz	Personalkarte Maria Großmann	Personalkarte Bernhard Elbern	Personalkarte Adolf Schmitz	Personalkarte Margarete Haselier	Personalkarte Käthe Mäling	Personalkarte Wilhelm Wallrafen

1963-1969, während der Entstehungsphase des Mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums der Großgemeinde Hückelhoven-Ratheim war dieses in Ratheim beheimatet und nutzte noch einmal die alten Klassenräume der Schulen am Marktplatz und an der Burgstraße sowie das alte Jugendheim an der Burgstraße. Mit der Fertigstellung des Hückelhovener Schulgebäudes 1969 zog das Gymnasium dann um.