Pfarrgemeinde St. Johannes d.T. Ratheim 

und unsere Gemeinschaft der Gemeinden


Gruppenbild
Gruppenbild
Abfahrt und Regen
Abfahrt und Regen
Fahrt im Regen
... noch mehr Regen
Hinweg
Hinweg
Hinweg
Hinweg
Hinweg
Mittagessen mit Erbsensuppen
Erbsensuppe ...
Mittagessen mit Erbsensuppen
... zum Mittagessen
Mittagessen mit Erbsensuppen
Mittagessen mit Erbsensuppen
Straßensicherung
immer aktiv:
die Straßensicherung
Abendessen in Kevelaer
abends in Kevelaer
Abendessen in Kevelaer
Abendessen in Kevelaer
Abendessen in Kevelaer
Abendessen in Kevelaer
Abendessen in Kevelaer
Rückweg
auf dem Rückweg
Fahrradreparatur
Reparatur unterwegs
Fahrradreparatur
Rückweg
weiter auf dem Rückweg
Rückweg
Heimkehr und Schlusssegen
Heimkehr nach Ratheim ...
Heimkehr und Schlusssegen
Heimkehr und Schlusssegen
Heimkehr und Schlusssegen
Heimkehr und Schlusssegen
Heimkehr und Schlusssegen
... und Schlusssegen

Familienwallfahrt Ratheim - Kevelaer

Drei persönliche Eindrücke von der Fahrrad-Wallfahrt 2007

Am 16./17. Juni 2007 wurde wieder eine Ratheimer Familienwallfahrt nach Kevelaer mit dem Fahrrad durchgeführt.

Anders als in den Vorjahren haben diesmal drei Teilnehmer unterschiedlichen Alters einen jeweils sehr persönlichen Erlebnisbericht erstellt. Sie wollen damit allen Mut machen, auch einmal an dieser Wallfahrt teilzunehmen.

Die Berichte: Hans (Rentner, 70 Jahre) / Matthias (Schüler, 16 Jahre) / Christina (Schülerin, 14 Jahre)

Für eine vergrößerte Darstellung der Bilder bitte diese anklicken.


Erlebnisbericht 1:  Hans (Rentner, 70 Jahre)

Zum 16. Mal veranstaltete der Arbeitskreis „Ehe und Familie“ seine nun schon traditionelle Fahrradwallfahrt nach Kevelaer. 73 kleine und große Pilger hatten sich am letzten Wochenende auf den 75 km langen Weg an den Niederrhein gemacht. Die jüngste Teilnehmerin war elf, die älteste 79 Jahre alt. Jeweils acht Stunden waren die Pilger einschließlich Essenspausen unterwegs. Es gab nur zwei „Platte“, die mit Bordwerkzeug der Begleitfahrzeuge schnell repariert werden konnten.

Apropos Begleitfahrzeuge: Zur hervorragenden Vorbereitung und Organisation (Hauptverantwortliche Kornelia Hermanns) gehörte es, dass alle zu überquerenden Kreuzungen abgesperrt wurden, so dass die fahrradfahrenden Pilger ungehindert ihren Rhythmus beibehalten konnten. Und der geriet wohl öfter durcheinander, einmal durch die doch nicht so ebene Wegstrecke mit manchmal ganz schönen Steigungen, und zum anderen durch Regenschauer auf der Hinfahrt und Gegenwind auf der Rückfahrt.

Dies sind jedoch im Hinblick auf das eigentliche Thema, nämlich „Wallfahrt“, untergeordnete Gesichtspunkte: Es gibt keinen Ausschließlichkeitsanspruch der Christen fürs Wallfahren. Der Tempel von Delphi und der Salomos, die Kaaba in Mekka und die Tempel von Benares, Heiligtümer oder Grabstätten von Konfuzius, Buddha oder Mohammed, die Diana von Ephesus, die Schwarze Madonna von Tschenstochau oder eben die Muttergottes von Kevelaer, das Grab Adenauers ‑ alle Wege zu den Quellen verdienen Respekt.

Der Psalmist freut sich, als man ihm sagt: "Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“ Unabhängig etwa von den Motiven der Buße oder Sühne haben Wallfahren und Pilgern auch symbolträchtige Bedeutung: Sie sind ein Bild das menschliche Leben. Unterwegs sein, aufbrechen, ein Ziel vor sich haben, immer Weitergehen und weitermachen, auch wenn es schwer fällt. Dies alles sind Erfahrungen, die Augustinus für Christen so beschreibt: "Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir, oh Gott." Nicht von ungefähr ist der Exodus (der Auszug aus Ägypten) ein Zentralpunkt jüdisch‑christlichen Glaubens.

Und so waren es wohl diese Gedanken, die neben dem immer wieder beglückenden Erleben von Gemeinschaft, den einzelnen Pilgern auf die eine oder andere Weise durch Kopf und Herz gingen. Nicht vergessen werden dürfen auch der Kreuzweg am Samstagabend (diesmal wegen eines drohenden Gewitters in der Sakramentskapelle) und die festliche Messe am Sonntagmorgen in der neugotischen Basilika „St. Marien“.

Nach dem Abschied von der „Trösterin der Betrübten“ vor der Kerzenkapelle ging es dann wieder nach Hause, wo Glockengeläute die zum Teil doch etwas erschöpften Pilger zur Schlussandacht empfing. Aber spätestens beim „Großer Gott, wir loben dich“ waren alle Strapazen vergessen. Und der Termin für die Fahrradwallfahrt im nächsten Jahr steht auch schon fest: 31. Mai und 01. Juni.


Erlebnisbericht 2:  Matthias (Schüler, 16 Jahre)

Ich hatte mich schon Tage zuvor darauf gefreut, nun war es endlich soweit: am Samstag in aller Herrgottsfrühe ging es, nach dem Aussendungssegen vom Gemeindereferenten Achim Kück, los in Richtung Kevelaer.

Wir hatten Ratheim gerade verlassen, als es dann in Altmyhl den ersten Regenguss gab, der uns durchnässte und die Motivation bei den meisten Pilgern sinken lies. Wie das Schicksal es in solchen Fällen will, begann es immer wieder dann zu regnen, wenn wir nach einer kurzen Trockenphase die Capes ausgezogen hatten.

Das Frühstück nach 25 km hellte dann die Stimmung wieder auf, nach 15 Minuten ging es dann bei wechselhaften, aber zum Radfahren angenehmen Temperaturen weiter. An Kapellen und Wegkreuzen die auf unserem Pilgerweg lagen, sangen wir Lieder, beteten und hörten Meditationen zu, die von Conny Hermanns hervorragend vorbereitet worden waren. So gab die anschließende Weiterfahrt immer wieder die Möglichkeit darüber nachzudenken, in sich zu gehen, aber auch andere Leute aus unserer Pfarrgemeinde näher kennen zu lernen. Da die Radwallfahrt von St. Johannes der Täufer nicht nur auf unsere Gemeinde begrenzt ist, bietet sich hier auch die Gelegenheit mit Menschen aus den anderen Gemeinden aus unserer GdG Hückelhoven zusammen zu kommen.

In Herongen dann pünktlich um 12:00 Uhr Mittagessen: hier gibt es eine Erbsensuppe die so schwer im Magen liegt, dass man sich ein Motorrad für die Weiterfahrt herbeiwünscht. Aber nach dem ersten Berganstieg hat man das als Suppenkoma bekannte Mittagstief durchschritten und die Pilgerei geht wie von selbst weiter.

Dann endlich 15:00 Uhr, wir bogen in die Fußgängerzone ein, alle 92 Fahrradpilger klingelten bis zur Ankunft an der Gnadenkapelle. Traditionell wird nun Maria begrüßt mit dem Lied: „Gegrüßet seist du Königin…“.

Nach dem Duschen habe ich mir den Bereich um die Basilika und Gnadenkappelle angesehen, im Forum Pax Christi sang ein Gospelchor in einer Messfeier zum 150jährigen bestehen der Malteser. Den hab ich mir angehört; besonders gut fand ich, dass ich hier mitsingen konnte, nachdem jemand mir ein Liedblatt abgegeben hat.

Um 18:00 Uhr war dann der Beginn des von unserer Pilgergruppe gestalteten Kreuzweges; aufgrund des wieder einsetzenden Regens konnten wir die Kreuzwegstationen nicht nachgehen und haben uns in einer Kapelle versammelt um den Texten zuhören zu können. Anschließend ging ein Großteil der Pilger zum gemeinsamen Abendessen am reichlich gedeckten Buffet, während die anderen in kleineren Gruppen verschiedene Restaurants besuchten.

Jeden Samstagabend findet um 21:00 Uhr eine Lichterprozession statt. Alle Teilnehmer bekommen eine Kerze, mit der dann im Dunkeln um die Gnadenkappelle gezogen wird. Nach diesem für mich sehr beeindruckenden Erlebnis bin ich dann zu Bett gegangen.

Beim Aufwachen am nächsten Morgen spürte ich dann die Auswirkungen der Hinfahrt an meinen schmerzenden Beinen. Um nach dem Frühstück an der Messe teilnehmen zu können, hieß es trotz Schmerzen: schnell auf und fertig machen. Nach der Pilgermesse dann: Fahrrad holen und an der Gnadenkapelle „Maria Tschö sagen“ mit einem schönen, hoffnungsvollen „Maria breit den Mantel aus“.

Der erste Kontakt mit meinem Fahrrad ließ mich erkennen, dass die Rückfahrt für mich strapazierend werden würde. Erfahrene Kevelaerpilger wissen: das Mittagessen in Herongen besteht aus einem Tellergroßen Schnitzel mit Jäger- oder Zigeunersoße, was mich erstmal vorrangig zum weiterfahren motivierte. Im Gegensatz zur Hinfahrt war Petrus voll und ganz auf unserer Seite und ließ die Sonne scheinen, trotzdem fiel mir das Fahren wegen der schmerzenden Beine schwer. Am liebsten hätte ich das Fahrrad ins Feld geworfen und wäre in eines der beiden Begleitfahrzeuge gestiegen. Aber neben dem Ziel Kaffee und Kuchen in Born haben mich mitleidige Pilger aufmunternd zum Durchhalten gebracht.

Nach dem Kuchen nun die letzten 25 Kilometer. Von nun an war es für mich nur noch eine Qual, besser hätte ich, auf die vor der Wallfahrt erteilten guten Ratschläge gehört und wäre zur Vorbereitung öfter mit dem Rad gefahren. Durch den Zuspruch der anderen Pilger und deren Ermutigung habe ich Kraft tanken können und es dann doch bis ans Ziel in Ratheim geschafft. Dort gab es dann nach unseren Fürbitten den Schlusssegen von unserem Pastor Klaus Jansen.

Dies sind die Eindrücke meiner vierten Kevelaer Radwallfahrt, womit ich hoffe andere zum mitpilgern zu animieren. Für mich war dies die bisher schwerste Kevelaer-Radwallfahrt, aber sicher ist, dass ich an der nächsten unbedingt wieder teilnehmen möchte.


Erlebnisbericht 3:  Christina (Schülerin, 14 Jahre)

Von Samstag, den 16. Juni 2007 bis Sonntag, den 17. Juni 2007 ging es wie jedes Jahr wieder mit dem Fahrrad nach Kevelaer.

Am Samstagmorgen trafen wir uns schon alle um 7 Uhr vor der Kirche St. Johannes der Täufer in Ratheim. Vor der Abfahrt versammelten wir uns alle noch einmal, um zu beten. Endlich ging es los. Die Kinder fuhren wie immer wieder vor und die Erwachsenen hinterher. Nach wenigen Metern hatten wir das Pech, dass es anfing zu regnen. Alle zogen ihre Regenjacke bzw. ihre Ponchos an und dann machten wir uns auf den langen Weg.

Schon auf dem Weg zum Frühstück verloren die Ersten ihre Sachen, z.B Ann-Kathrin Evertz ihr Plüschmonster (Poposchützer für den Sattel). Als wir endlich in Niederkrüchten zum Frühstücken ankamen, suchten schon alle ihre Butterbrote aus den Taschen und aßen es dann. Wir sangen noch ein Lied und dann fuhren wir auch schon wieder los. Nach weiteren 15 Kilometern kamen wir auch schon in Herongen zum Mittagessen an. Man konnte entweder Erbsen- bzw. Rindfleischsuppe mit ½ Meter Wurst essen. Nach dem Essen verteilte Conny Hermanns die Zettel für die Übernachtungen im goldenen Apfel, im goldenen und silbernen Schlüssen, im weißen Kreuz oder im goldenen Löwen.

Mit vollem Bauch schwangen wir uns wieder auf die Fahrräder und dann ging es los in Richtung Kevelaer. Nach 1½ Stunden kamen wir schneller als erwartet in Kevelaer an und sangen noch ein Lied vor der Marienkapelle. Der Morgen bzw. der Nachmittag ging reibungslos vorbei. Niemand verletzte sich und es ging kein Fahrrad kaputt.

Am restlichen Nachmittag hatte dann noch jeder 2 Stunden Zeit für sich, um etwas in Kevelaer zu machen. Bevor wir zum Buffet im weißen Kreuz bzw. in ein anderes Restaurant zum Essen gingen, trafen wir uns in einer Kapelle, um den Kreuzweg durchzuführen. Wegen des schlechten Wetters mussten wir den Kreuzweg anstatt draußen zu machen in die Kapelle verlegen. Danach trennten sich die Wege und die Familien machten etwas für den restlichen Samstagabend alleine, oder mit mehreren Familien zusammen.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns schon morgens früh, genau um 8 Uhr, beim Frühstücken. Anschließend gingen wir in die Basilika, weil dort eine Messe stattfand. Um 10 Uhr als die Messe zu Ende war und alle ihre Klamotten zusammen gepackt hatten, radelten wir wieder los. Weil wir starken Gegenwind hatten kamen wir später zum Mittagessen als erwartet. Diesmal gab es Schnitzel mit Jäger- oder Schaschliksoße und dazu Pommes oder Kroketten. Anschließend fuhren wir wieder los und nach der Hälfte der noch gefahrenen Kilometer kamen wir in Born um Kaffee zu trinken. Es gab viele verschiedene Kuchen von denen jeder mindestens ein Stück essen konnte.

Nach kurzer Stärkung ging es auf die Schlussetappe. Es dauerte nicht lange da waren wir schon in Ratheim an der Kirche angekommen. Alle waren doch glücklich jetzt wieder zu Hause zu sein. Nach einer kurzen Rede von Pastor konnten sich alle auf den nach Hause Weg machen. Die zwei Tage waren sicherlich ein kleiner Erfolg für jeden. Es hat wie jedes Jahr richtig Spaß gemacht mit zu fahren. Und jeder möchte nächstes Jahr wieder mit fahren, wenn es heißt: ab nach Kevelaer.


alle Bilder: © Horst Hermanns