Es ist schön, dass es unsere Pfarrgemeinde gibt!

Es ist schön, dass es unsere Pfarrgemeinde gibt! Zu diesem Satz möchte ich etwas schreiben. Mir fällt vieles ein, aber ich kann es nicht ordnen. Und - wie ich es in ähnlichen Situationen öfter tue - ich mache einen kleinen Weg: die Bergstraße, am Bach vorbei, Schieferpley, zurück zum Pfarrhaus.

Unterwegs begegnet mir Benjamin, der von der Schule kommt und einen aus Lego-Steinen gebauten Sattelschlepper stolz in der Hand trägt; unterwegs begegnen mir verschiedene Frauen und Männer, die nach langen Regen-Tagen jetzt froh sind, wieder im Garten arbeiten zu können. Ich kenne sie alle inzwischen, wir reden ein wenig, und ich gehe weiter meinen Weg.

Das ist Ratheim, wie ich es liebe und es mir mehr und mehr vertraut ist: Menschen, die wie ich hier zu Hause sind; Menschen, deren Lebensweg ich als Pastor irgendwann gekreuzt habe und denen ich - so hoffe ich - vom Glauben her habe Hilfen geben können. Mit ihnen hier in der Pfarrgemeinde unterwegs sein zu können und als Priester meinen Dienst tun zu dürfen, das macht mich froh.

Gewiss, ich habe auch meine Sorgen. Große Sorgen, etwa die Gleichgültigkeit vieler junger Eltern dem Glauben und der Kirche gegenüber - wie sollen da die Kinder zum Glauben finden können?! Oder die Erfahrung, die ich in den letzten Monaten immer wieder mache: von 7 Paaren, die sich zur kirchlichen Trauung anmelden, hat nur eines wirklich Kontakt zur konkreten Kirche und Pfarrgemeinde ...

Es ist schön, dass es unsere Pfarrgemeinde gibt. Dazu stehe ich. Denn gerade auch die vergangenen Monate haben mich erfahren lassen, dass es so viele kleine Zellen gibt in unserer Gemeinde, wo der Glaube gelebt und die Bereitschaft zum Mittun gezeigt wird. Ich erfahre, dass meine Sorgen und Fragen mitgetragen werden - und das macht mich froh. In dieser unserer Pfarrgemeinde zu Hause sein und miteinander den Weg des Glaubens gehen wollen - dazu möchte ich uns allen Mut machen.

Das kommende Pfarrfest könnte eine gute Gelegenheit sein, in dieser Gemeinschaft der Glaubenden einander besser kennen zu lernen. Hoffentlich sind Sie, lieber Leser dieser Zeilen, am 5. und 6. Juli mit dabei.