Was ist "ehebrechen"?

von Sibille Kurth
 

Der Religionsunterricht ist zu Ende. Endlich! Fröhlich lärmend stürmen die Erstkommunionanwärter ins Freie. Noch einen kameradschaftlichen Knuff auf den Arm des Nebenmannes, und sein Freund trollt sich heimwärts, einen Stein vor sich her stoßend. Er versucht sich im Flöten. Zwei Töne kommen schon, für eine Melodie reicht es noch nicht.

Am Haus der Großeltern hält er an, mal kurz hineinschauen.
"Aha, Kind!" begrüßt ihn die Oma. "Wo kommst Du her?"
"Vom Reli-Unterricht."

Der Blick wandert durch die Küche. Steht da nicht ein Kuchen auf dem Tisch?
"Und was habt Ihr gelernt?" forscht die Oma weiter. Immer diese dumme Fragerei.
"Och - die 10 Gebote."
"Kannst Du sie denn?"
"Joo, ich glaube, - 5. Du sollst nicht töten, 6. Du sollst nicht ehebrechen."

"Ehebrechen," echot die Oma spitzbübisch, "was ist das denn?"
"Oma, Du bist nun schon so alt geworden und weißt nicht, was das ist?"
"Was denn?" Die Oma unterdrückt ein Lachen.
"Also, Oma, wenn eine Frau ihrem Mann Geld aus der Brieftasche nimmt, das ist ehebrechen!"

Hätten Sie's gewusst?  Augenzwinkern

(aus dem Pfarrbrief Ostern 1993)



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