und unsere Gemeinschaft der Gemeinden
von Johannes Heinrich Terboven (Hückelhoven 1949)
Im Haller Bruch entspringt ein Quell, der Silberborn genannt. In einem von hohen Bäumen überschatteten dichten Brombeergesträuch wogt es tief und kräftig aus dem Erdboden. Wie kochend kommt es hervor und endlos drängen sich die Wasser, die eine seltsame silberige Masse mit sich führen. Und diese Masse flieht und fängt sich und zieht Bogen und Kreise, um wieder zusammenzustoßen und von neuem zu entweichen. Kein Wunder, dass das Volk ihn Silberborn getauft hat. Und rastlos hat auch die Phantasie des Volkes um diesen eigenartigen Quell das zarte Gewebe der Sage gesponnen.
Einst soll hier eine einsame Waldkapelle bestanden haben. Da kam eines Tages ein Bauer mit seinen von zwei Kühen bespannten Pflug und fuhr mit keckem Frevelmut in das Heiligtum hinein. Doch kaum stand er drinnen, da bebte die ,Kapelle in ihren Grundfesten und versank mit dem Frevler in die Tiefe. An derselben Stelle also entstand ein breiter und tiefer Kolk, der heutige Silberborn. Man will schon Steine an ein langes Seil gebunden und sie hinab gelassen haben, ohne einen Grund zu finden.
Das erzählt uns die Sage. Geschichtlicher klingt schon, dass man in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Wasser des Quells auf seine Bestandteile untersucht und darin Silber gefunden habe, das jedoch eine Ausbeute nicht lohne.
aus der Ratheimer Chronik von Peter Schlebusch
Inmitten des Hallerbruches soll vor langer Zeit eine einsame Waldkapelle gestanden haben. Da soll eines Tages ein Bauer mit einem Pflug, bespannt mit zwei Kühen, keck in das Heiligtum eingefahren sein. Er war mit seinem Gespann kaum drin, da erbebte die Kapelle in ihren Grundfesten und versank mit dem Bauern und seinem Gespann in die Tiefe und an dieser Stelle entsprang eine Quelle, die einen Sand wie Silber hervorsprudelte, deshalb im Volksmund die Silberquelle genannt.
Man hat die Tiefe dieser Quelle untersuchen wollen, ist aber nicht auf Grund gestoßen. Auch hat man den Sand dieser Quelle untersucht und Silber darin festgestellt, aber eine Ausbeute würde sich nicht lohnen. Es wird sogar vermutet, dass diese so genannte Silberquelle mit dem Mittelmeer in Verbindung stehen soll, denn derselbe Sand soll auch am Mittelmeer vorkommen. Diese Sage besagt weiter, dass das Glöcklein der versunkenen Kapelle in der Weihnachtsnacht - punkt 12 Uhr - zu läuten anfängt. Gehört hat es noch keiner. Ich auch nicht.
P. Sch.Eine andere Sage.
In der Frühzeit soll in der Mitte des Hallerbruchs eine Burg gestanden haben. Dass da in der Umgebung eine Burg gestanden hat, besagt der Name Burgstraße. Der Besitzer der besagten Burg soll ein gottloser Mensch gewesen sein. Er soll auch die Marotte gehabt haben, anstatt mit Pferden auszufahren, dies mit einem Ochsengespann zu tun.
So fuhr er auch eines Tages mit seinem Ochsengespann durch die Gegend als ein schweres Gewitter aufzog. Er lenkte sein Gespann der Burg zu. In der Nähe der Burg ein greller Blitz, dem
ein furchtbarer Donnerschlag folgte.
Ein gottloser Fluch, die Ochsen scheuten, der Burgherr verlor über die Ochsen die Gewalt und diese stürmten der Silberquelle zu und versanken mit ihrem Herrn und Wagen in die
Tiefe.
Erinnerung (Sibille Kurth): Von den Hagbruchern hörte man früher, dass hier in der Weihnachtsnacht die Glocke des Kapellchens immer noch zu hören sei (es mag aber wohl auch die ferne Glocke der Pfarrkirche gewesen sein).
Erinnerung (Eduard Winkens): In meiner Kinderzeit nahm uns der Lehrer Schmitz aus Alsdorf mit ins Hallerbruch und erzählte uns die Sage von der Silberquelle. Mit einem langen Stock durften wir in der Quelle sondieren; das fühlbare Brodeln des Quelltopfes wurde uns gedeutet als die Bewegung der Ochsen, die immer noch aktiv seien.
Erinnerung (Helmut Winkens): Auch mir wurde um 1965 unter Anleitung meines Vaters die oben geschilderte Erfahrung zuteil.
Seitdem ist der Grundwasserspiegel durch die Zeche Sophia-Jacoba bzw. den Braunkohlentagebau Hambach und Garzweiler abgesenkt worden; ein benachbarter Fischteich wurde vertieft und das Haller
Bruch durch die Stadt Hückelhoven für Spaziergänger "erschlossen".
Der Wasserdruck der Silberquelle hat seitdem erheblich abgenommen und sie ist völlig verschlammt. Ihre "unergründliche" Tiefe lag 2006 nur noch bei 80-120 cm, statt des silbrigen
Sandes findet man am Grund der Quelle nur noch schwarzen Faulschlamm, statt des "Brodelns" der Quelle dringen nur noch Faulgase an die Oberfläche. Wirklich schade!