Pfarrgemeinde St. Johannes d.T. Ratheim 

und unsere Gemeinschaft der Gemeinden


Erster Weltkrieg (1914)

aus dem Anhang der Ratheimer Chronik von Peter Schlebusch, aufbereitet von Helmut Winkens
 

[ Vormarsch ]

Photo: Peter Schlebusch im 1. Weltkrieg
Peter Schlebusch im 1. Weltkrieg
(1914)

Bildquelle: Ratheimer Chronik
von Peter Schlebusch

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Jeden Tag rückten die einzelnen Regimenter unter Vorantritt der Militärmusik aus. Wir rückten am Freitag, den 7.8. aus und fuhren per Eisenbahn über Trier bis Bahnhof Luxemburg. Marsch durch die Stadt, wo wir von der Bevölkerung bestaunt wurden. Jenseits Luxemburg bezogen wir eine schon ausgehobene Stellung. Von dieser Stellung hatten wir einen großen Einblick nach Frankreich. Anderentags ging es weiter bis Fels, 65 Km. Anderentags ging es bis Diekirch. Aufenthalt 5 Tage. Dann begann unser Vormarsch gegen Belgien im Bereich der 16. Division, die zur 4. Armee gehörte unter dem Befehl des Generalobersten Erbherzog Thronfolger Albrecht von Württemberg.

Unser Marschziel war die belgische Festung Namür, die wir stürmen sollten. Bei dem Zweitagemarsch hatte ich mir furchtbar die Füße wund gelaufen. Im Anfang des Vormarsches wurde ich die ersten Tage auf der Bagage verladen. Nachdem wir durch Luxemburg und Belgien marschiert waren, kam die Nachricht: "Namür hat sich ergeben." Wir machten eine Linksschwenkung und marschierten gegen Frankreich.

Über die Grenze in Frankreich kam es zur ersten Schlacht bei Neuschatou. Nachdem wir die ganze Nacht marschiert waren, hörten wir bei Tagesgrauen schon von Weitem das Artillerieduell. Das Gefecht dauerte bis drei Uhr nachmittags, ehe die Franzosen den Rückmarsch antraten. Während die Franzosen sich zurückzogen, wurde uns Pionieren befohlen, die Toten zu beerdigen, denn es herrschte damals in den ersten Augusttagen eine fürchterliche Hitze. Als wir angefangen hatten Gräber zu machen, kam ein Transport gefangener Franzosen, die unsere Arbeit übernahmen. Die armen Franzosen waren noch in Friedensuniform: rote Hose, blauer Frack mit Käppi.

Wir gingen in ein in der Nähe liegendes Herrenhaus, um etwas zu organisieren. Dieses Herrenhaus glich sehr dem Haus Hall bei Ratheim. Das betr. Haus war an einer Seite am brennen. Das war ganz unterkellert und voll Stabeln mit Wein. Wir tranken bis wir genug hatten und nahmen noch ein paar Flaschen mit und legten uns schlafen. Der Schlaf dauerte aber nicht lange und es ging weiter in Frankreich hinein.

Wir Pioniere marschierten in der Vorhut. Der Vormarsch einer Division sieht folgendermaßen aus. Zuerst die Spitze: drei Kavalleristen, bei uns waren es drei Husaren. Dahinter kam eine Gruppe Infanterie, 8 Mann. Es folgte eine Gruppe Infanterie, in der je zwei Mann im Abstand von 10 Schritten hintereinander marschierten. Dann kam die Vorhut, bestehend in ein Batl. Infanterie, eine Batterie Artillerie, eine Schwadron Kavallerie und eine Komp. Pioniere. Der Haupttrupp folgte im Abstand von 500 Metern. Es folgte die Nachhut. Beide Flanken waren auch noch durch Seitenpatroillen gesichert.

Als wir beim Vormarsch eine Anhöhe erreichten, sahen wir das ganze Schlachtfeld vor uns. Alle Dörfer und Ortschaften brannten. Ein schön schaueriger Anblick. Der Vormarsch ging weiter und es kam zur Schlacht um Sedan. Vor Sedan schlugen wir eine Brücke über die Maas, weil die richtige Brücke von den Franzosen gesprengt worden war. Die Franzosen wurden weiter verfolgt und es kam bei Stonei wieder zum Zusammenstoß. Es ging immer weiter vorwärts bis zur Marne, und es kam zur Schlacht an der Marne. Unser Vormarsch ging bis Vitry. Dort wurden wir in der Reitbahn eines französischen Kürassier Reg. einquartiert. Plötzlich bekamen wir den Befehl, alle Brücken in Vitry (sieben) zum Sprengen einzurichten. Nachmittags sollten wir in die Gefechtsfront einrücken. Jenseits Vitry kam uns die Infanterie bereits entgegen und der unglückliche strategische Rückzug hatte seinen Anfang genommen.

Wir gingen wieder zu unserer Reitbahn zurück. Die ganze Nacht hörten wir das Marschieren der Reiterei und der Infanterie. Morgens früh mussten wir auf Befehl die Sprengungen wieder abmachen. Grund: die Franzosen sollen meinen, der Rückzug sei panikartig geschehen. Den Grund bekamen wir bald zu merken. Bei der Abmachung der Sprengungen kam das Reg.Nr.160 vorbei, wobei ich viele Ratheimer erkannte. Wir marschierten als der letzte Truppenteil aus Vitry heraus. Diesseits Vitry ging es durch einen Hohlweg. Beiderseits des Hohlweges auf der Anhöhe war unsere Artillerie in Stellung gegangen und wir mussten uns zu deren Deckung hinter die Geschütze legen. Aber der Franzmann tat uns nicht den Gefallen schnell nachzurücken.
 

[ Rückzug ]

Ehe ich den traurigen, strapaziösen Rückmarsch schildere folgende humorvolle Begebenheit:
Auch im Kriege wird beim Marschieren einmal eine Atempause eingelegt. So war es auch einmal beim Vormarsch. Schräg gegenüber wo wir ausruhten stand ein einsames Haus, etwa 100 Meter von uns entfernt. Die drei Husaren, die unsere Spitze bildeten, liefen dort geschäftig herum. Plötzlich der Befehl "Aufsitzen!" und die Husaren ritten davon. Nach ihrem Fortreiten lief ich sofort zu dem Haus, um festzustellen, was die dort gemacht hatten. Ich fand einen Eimer mit Kaninchenfleisch und einen Eimer mit gewaschenen Kartoffeln. Die Bewohner des Hauses waren geflüchtet. Es wurde sofort ein Feuer angemacht und das Fleisch und die Kartoffeln wurden gekocht. Wir hatten kaum angefangen zu essen, da kam auch für uns der Befehl: "Fertigmachen!". Das Gekochte wurde in den Kochgeschirren verstaut und weiter ging es. Beim nächsten Aufenthalt wurde gegessen, denn wir hatten alle Hunger. "Auch ich habe Hunger" sagte unser Hauptmann. Bei dem schnellen Vormarsch kam die Verpflegung nicht nach. Wir ernährten uns von dem, was wir fanden: Möhren, Runkelrüben und Pflaumen.

Hier etwas über die Flüchtlinge. Beim Vormarsch in der Nähe der Städte war der Flüchtlingsstrom besonders groß. Nach Aussagen von Flüchtlingen flüchteten die mehr vor ihren eigenen Leuten als vor uns Deutschen. Wir marschierten rechts der Straße und die Flüchtlinge links, aber in entgegengesetzter Richtung. Aber was da alles mitgeschleppt wurde: Vogelkäfige, Katzen und Hunde in Kinder- und Handwagen.

Nachmittags gegen 4-Uhr, als wir vor Vitry auf der Anhöhe lagen, protzte die Artillerie plötzlich auf und war im Nu verschwunden. Auch wir traten unseren Rückmarsch an. Es fing an zu regnen, zuerst langsam, aber nach einer Stunde kam es wie in Kesseln herunter. Dieser Regen begleitete uns während des ganzen Rückzuges. Obschon wir uns die Zeltbahn umgehängt hatten, waren wir bald nass bis auf die Knochen. Durch den Regen und durch die Truppen, die vor uns den gleichen Weg marschiert waren, war der Weg so aufgeweicht, dass wir bei jedem Schritt Angst hatten, die Stiefel blieben stecken. Von der Heftigkeit des Regens folgendes: in der ersten Nacht des Rückzuges übernachteten wir in einem Wald, der an einer Anhöhe lag. Um nicht durch das herabfließende Regenwasser fortgeschwemmt zu werden, wickelten wir uns in die Zeltbahn und legten uns gegen einen Baum. Am zweiten Tag unseres Rückzuges markierten wir gegen Mittag eine Stellung. Nachdem wir eine halbe Stunde marschiert waren, hörten wir, dass diese Stellung schon unter Beschuss der Franzosen lag.

Am Abend dieses Tages bezogen wir am Ende eines Dorfes in einer Scheune unser Nachtquartier. Früh morgens wurden wir leise geweckt und fort ging es so schnell es eben ging. Was war geschehen? Die Spitze der Franzosen hatte am anderen Ende des Dorfes übernachtet.
 

St. Perthes

Am 3. Tag des Rückzuges musste festgestellt werden, ob das hinter uns liegende St. Perthes schon von den Franzosen besetzt sei. St. Perthes lag in einem Tal. Leutnant Göbel, ein gebürtiger Koblenzer, nahm einen Unteroffizier und mich, weil ich am nächsten bei ihm stand, und [wir] zogen in der Dunkelheit los. Als wir eine Anhöhe erreicht hatten, sahen wir, dass St. Perthes unter Beschuss der Franzosen lag. Also noch nicht besetzt. Unsere Aufgabe war gelöst, wir zogen uns wieder zurück. Das eiserne Kreuz, das uns versprochen wurde, wurde so verteilt: der Leutnant und der Unteroffizier bekamen es, ich ging leer aus. Das für mich bestimmte bekam der Feldwebel, der mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun hatte.

Aus diesem Grunde bin ich gegen jede Ordens- und Ehrenzeichenverleihung. Die hohen Orden und Ehrenzeichen und Ehrennadeln bekommen die hohen Herrn. Die unteren Stufen, die die Arbeit leisten, bekommen auch die unteren Stufen der Orden und Ehrenzeichen, wenn sie überhaupt welche bekommen.

Am folgenden Tag um 11-Uhr morgens kamen wir an unserem Bestimmungsort an. Mittlerweile hatte auch der Regen aufgehört und es herrschte schöner Sonnenschein. Unsere Kleidung zu trocknen war unsere erste Arbeit.

Unsere erste Arbeit war in den von der Infanterie ausgehobenen Stellungen Unterstände zu bauen. Auch hatten wir uns schon Splittergräben ausgehoben. Am zweiten Tag machten die Franzosen einen Überraschungsangriff. Unsere Stellung befand sich vor einem Wald. Die Bäume vor der Stellung waren abgehauen und lagen übereinander. Der Angriff der Franzosen blieb in den Bäumen stecken. Dieser Angriff geschah in der Nacht. Am anderen Morgen hingen die toten Franzosen (farbige Truppen) in den Ästen der Bäume.

Wie sich nachher heraus stellte, hatten wir die Aufgabe, den ganzen Rückzug zu decken. Dieses ist daraus erklärlich, dass wir den ganzen Rückzug ohne andere Truppen zu sehen gemacht haben.
 

Meine erste Verwundung

Am Morgen des 24. September wurden wir von den Franzosen mit Granaten und Schrapnells beschossen. Mein Kamerad Chr. Kohnen aus Unterbruch stand bei mir und riss mich in den Splittergraben. Ich rick ens wo die nächste einschlägt, damit hatte ich ein Schrapnell im Gesicht. Ich bekam einen Notverband und wurde mit noch einem anderen Kameraden zurück geschickt. Weil die Wunde sehr blutete und der Verband eine dicke Blutkruste bildete, wurde ich auf jeder Kontrollstelle weiter geschickt und kam in Linz am Rhein an, wo ich in der Turnhalle, die als Lazarett umgewandelt war, untergebracht wurde. Der uns betreuende Arzt war ein alter Medizinalrat in Civil. Nach einigen Erneuerungen des Verbandes war die Wunde ausgeheilt. Als dieser Medizinalrat eine vertrocknete Drüse in meinem Unterkiefer feststellte, war er der Meinung, dieses sei ein Geschoss und wollte es durch eine Operation heraus holen. Ich ließ mich darauf nach M.Gladbach verlegen und kam dort abends im Kolpinghaus an. Ich hörte, wie die diensttuende Schwester mit einem Arzt telefonierte: "Ein Zugang, ausgeheilt". Bei der Visite am nächsten Morgen wurde ich zum Ersatz-Truppenteil entlassen.
 

Im Pionier Ersatz Batl.8

Anderen Tages fuhr ich dann als tauglicher Krieger zu meinem Ersatz-Truppenteil. Nachdem ich vom Stabsarzt untersucht worden war, bekam ich zunächst 14 Tage Erholungsurlaub. Wieder zum Ersatz-Truppenteil zurück gekehrt, wurde ich der 4. Ersatz Komp. zugeteilt. Anderen Tages beim Wecken erfuhr ich, dass mein früherer Sergant Pilsing, der mir den Schiessunterricht erteilt hatte, in dieser Kompanie der Feldwebel (Spieß) war. Als dieser nach dem Wecken die Stuben nachging und mich noch im Bett liegen sah, brüllte er:

"Wer liegt denn da noch im Bett?"
Ich sagte: "Das scheele Schwein von 1909"
Der Feldwebel: "Wer?"
Ich: "Das scheele Schwein von 1909, das links schießen musste!"
Der Feldwebel schien sich zu erinnern und sagte friedlich: "Schlafen Sie sich aus und gehen dann zur Kammer und empfangen blaues Zeug und treten morgen früh mit an, um Dienst zu tun!"
Ich: "Kommt gar nicht in Frage! Ich soll das, was ich schon praktisch mitgemacht habe, hier noch üben?"
Feldwebel: "Dann machen Sie wenigstens Wachdienst mit."
Ich: "Ja, das mache ich.

Das Essen war gut, eigentlich zu gut. Die Suppe konnte man wegen Fett und zuviel Fleisch kaum essen. So verging die Zeit mit nichts tun und Wache schieben, bis 14 Tage vor Weihnachten 1914. Eines Tages mussten alle k.v. Männer antreten und es wurde uns mitgeteilt, dass wir ins Feld rückten, und zwar jeder zu seinem Truppenteil, wo er früher bei war. Wir bräuchten aber keine Angst zu haben, an der Front sei alles ruhig, nur die Kompanieführer hätten gern ihre Männer zurück. So fuhren wir denn Frankreichs Gefilden, unter Mitnahme eines Weihnachtsbaumes, zu. Als wir uns aber der Front näherten, wurden wir gewahr, wie "ruhig" es an der Front war. Die erste Winterschlacht in der Chabanien [Champagne?] hatte begonnen. Auf dem Weg von Ripont bis Tahure wurden wir andauernd von der französischen Artillerie beschossen. Die Franzosen schossen aber zu kurz, sonst wäre keiner von uns lebend in Tahure angekommen.
 

Tahure

Tahure ist ein kleines Dörfchen mit einer Kirche ungefähr wie Orsbeck. Unser Hauptmann mit Namen Hannemann war hier der Ortskommandant. Das Essen war gut und reichlich. Anfangs waren auch noch einige Civilisten dort, die an unserer Feldküche verpflegt wurden, genau wie wir Soldaten. Da der Kirchturm von Tahure für die Franzosen eine Zielscheibe war, haben wir Pioniere den Turm der Kirche nachts abgebrochen.
In Tahure angekommen wurden wir sofort für die kommende Nacht eingeteilt. Als wir so in einer engen Gasse angetreten waren, schlug eine Granate in ein Haus ein, dass uns die Dachziegel über den Kopf flogen. Gegen 8-Uhr abends ging es zur Front. Unsere Aufgabe bestand darin, den Drahtverhau, der über Tag kaputt geschossen war, wieder in Ordnung zu bringen.
Auch wurden wir bei Gewaltpatroille der Infanterie eingesetzt. Dann musste ein Gefangener gemacht werden, um zu erfahren, welcher feindliche Truppenteil uns gegenüber lag. Tagsüber gingen wir in einen diesseitigen Tannenwald, der auf einer Anhöhe lag und schlugen halbarmdicke Tannen ab, um diese dann zu spanischen Reitern zusammen zu binden.

Bei einer solchen Gelegenheit geschah folgendes: Als wir die Anhöhe herauf marschierten, überkam mich ein menschliches Gefühl. Ich trat abseits, die Hose herunter und setzte mich hin, die Hintere dem Franzmann zugekehrt. Aber ich saß kaum, da schlug eine Granate hinter mir ein, aber Gott sei Dank, es war ein Blindgänger. Vom Luftdruck fiel ich in meine eigene Sch...  Ich besah mir das Geschoss, das noch rauchte und machte, dass ich in den rettenden Wald zu meinen Kameraden kam.

"Mensch, hast du ein Schwein gehabt!" war die Begrüßung.
 

Ein schönes Schauspiel

Eines Tages am Nachmittag gegen 3 Uhr hörten wir Marschmusik, die immer näher kam. Als nun die Musik bei uns war, sahen wir, dass es das Garde SchützenBatl. war, das bis dahin zum Schutze des großen Hauptquartiers eingesetzt war, das in Bad Kreuznach untergebracht war. Die Mannschaften in nagelneuen Uniformen. Die Männer der ersten Komp. 1,80-2 Meter groß mit Vollbärten, genau wie ein Förster im Bild. Als sie nun jenseits Tahure eine Anhöhe überquerten, um zur Front zu kommen wurden sie von einem Granatenhagel überschüttet, sie erhielten ihre erste Feuertaufe. Die Hauptleute, die noch zu Pferde saßen, fielen bald von den Pferden, um sich in den Dreck zu werfen. Was war geschehen? Die Franzosen waren in die Stellung der 28er eingedrungen. Die Gardenschützen waren dazu bestimmt, diese heraus zu werfen, was sie in der folgenden Nacht im Nahkampf getan haben. Gefangene haben sie nicht gemacht, aber die ganze Stellung lag andern morgens voller toter Franzosen.
 

Alarm

An einem Tag, das Datum ist mir entfallen, wurden wir morgens 10-Uhr alarmiert, um der Infanterie zu Hilfe zu kommen, denn der Franzmann war wieder in unsere Stellung eingedrungen. So marschierten wir Tahure hinaus auf der Straße nach Maria Pi zu. Als wir nun von der Straße abbogen und einen Kamm einer Anhöhe überschritten, bekamen wir plötzlich heftiges Artilleriefeuer. Die ersten Granaten schlugen im zweiten Zug ein, denn wir hatten geschlossene Marschordnung. Alles strömte zurück, wurde aber von dem Beschuss verfolgt. Sofort hatte ich den Gedanken: hier schlagen keine Granaten mehr [ein] und sprang seitwärts hinter eine Anhöhe und wartete, bis dass der Franzmann sich beruhigt hatte.
Ein Anblick des Schreckens bot sich mir. Tote, Körperteile lagen herum. Einigen Verwundeten konnte ich noch erste Hilfe leisten bis die Sanitäter kamen. Nachmittags gegen 4-Uhr kam ich bei meiner Kompanie an, die mich schon unter den Toten gezählt hatten. Dieses kriegerische Schauspiel kostete unsere Komp. 35 Mann Verluste.
 


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