und unsere Gemeinschaft der Gemeinden
von Johannes Heinrich Terboven (Hückelhoven 1949)
Zu Ratheim lag ein Bauer im Sterben. Da kam der Teufel und drohte, ihm einen feurigen Grenzpfahl in den Mund zu stoßen. Einen Pfahl von gleicher Größe und Form hatte der Bauer
von seinem Acker in das Land des Ritters Gottfried vorgerückt und dadurch sein Eigentum vergrößert.
In seiner großen Angst und Not schickte er seine Leute zu dem Ritter, ließ ihn um Vergebung bitten und versprach Wiedererstattung seines ungerechten Besitzes.
Zweimal war die Bitte vergebens, und die Qual des Kranken wurde immer größer. Zum dritten Male kamen die Boten unter Tränen: „Wir bitten Euch, Herr, um Gottes willen, nehmt Euer Gut wieder und verzeiht jenem Unglücklichen, weil er sonst weder leben noch sterben kann". Da erwiderte der Ritter: „Nun bin ich gerächt und will ihm verzeihen."
Von diesem Augenblicke an verschwand die schreckliche Erscheinung.
Dieser Beitrag wurde entnommen aus:
TERBOVEN, Johannes Heinrich (1949): Lokalgeschichtliches, Sagen und Legenden aus dem Bereich der Großgemeinde Hückelhoven-Ratheim, zusammengestellt für den Schulgebrauch von
Johannes Heinrich Terboven, Rektor der Volksschule Hückelhoven I. - Verlag Gillessen, Hückelhoven (Nachdruck von 1985)