Entstehung und Geschichte der KG "Roathemer Wenk" e.V.

von Hans-Josef Geiser
 

Die Karnevalsgesellschaft "Roathemer Wenk" e. V. hatte eine ereignisreiche Entstehungszeit, ehe sie im Jahre 1985 ein selbständiger Verein wurde.

Zunächst mußten zwei Ratheimer Karnevalsgesellschaften Anfang der 50er Jahre den Geist aufgeben, ehe sich im Jahre 1957 15 Karnevalsfreunde im VfJ Ratheim zusammenfanden, um das närrische Treiben in Ratheim wieder in Gang zu bringen. Die erste Büttensitzung fand am Karnevalssonntag im Jahre 1957 in der Gaststätte "Rurbrücke" statt. Papierhütchen als Kopfbedeckung und Karnevalsschmuck erhielt jeder Karnevalsjeck beim Besuch der ersten Veranstaltung sowie auch in den darauf folgenden Jahren. Unvergessen die stimmungsvollen Büttenreden und Gesangsvorträge der Karnevalisten Mathias Brendgens, Peter Knippertz, Reiner Rongen, Theo Schmidt, Peter Wilms u. v. a. in den ersten Jahren. Für einen Elferrat war zu wenig Platz im Saal. Aus diesem Grunde wurden die Sitzungen von einem kleinen Komitee unter dem Vorsitz von Fritz Vossenkaul, dem "größten" Sitzungspräsidenten des Landes NRW, geleitet.

Da sich die Karnevalsveranstaltungen immer größerer Beliebtheit erfreuten, stellte der Karnevalsausschuss im VfJ Ratheim Ende der 60er Jahre Überlegungen an, um den steigenden Ansprüchen der Karnevalsjecken gerecht zu werden. Im Jahre 1971 riskierten Vorstand und Karnevalsausschuss im VfJ Ratheim die Aufstellung eines Festzeltes. Dieses Wagnis wurde zu einem vollen Erfolg. Durch die größeren Räumlichkeiten konnte sich auch der Elferrat, der aus verdienten VfJ­Mitgliedern bestand, voll entfalten. Im Jahre 1977 kristallisierte sich der heutige "Roathemer Wenk" als eine Abteilung des VfJ Ratheim heraus. Im Jahre 1978 wurde das erste Kinderprinzenpaar gewählt. Zwei Jahre später wurden die Tanzgarden "Wenkhusaren" und "Wenkblömkes" gebildet.

Danach nahm der Tanzsport im "Roathemer Wenk" einen enormen Aufschwung. Tolle Erfolge der Tanzgarden, Tanzpaare und Tanzmariechen machten den "Roathemer Wenk" in ganz Deutschland bekannt. Die Tanzmariechen und Tanzpaare unserer Gesellschaft errangen mehrere "Deutsche Meisterschaften" und "Europameistertitel". Stellvertretend für alle Aktiven möchten wir die Tanzmariechen Elke Winkens und Chantal Leschinsky und das Tanzpaar Uta Bordfeld und Andre Lindsiepe nennen, die unserer Gesellschaft zu hohem Ansehen verhalfen. Heute vertreten fünf Tanzgarden, fünf Tanzmariechen und ein Tanzpaar mit großen Erfolgen die rot­weißen Farben unserer Gesellschaft.

Im Jahre 1985 erfolgte die Trennung vom VfJ Ratheim. Der "Roathemer Wenk" wurde selbständig, blieb aber dem VfJ Ratheim eng verbunden. Auch das Veranstaltungsangebot wurde nach dem Umzug in die Ratheimer Mehrzweckhalle erweitert. Zunächst feiern die Damen und Herren während des Hausfrauennachmittags und während der Herrensitzung allein, ehe sie sich bei der Galasitzung zusammen vergnügen. Auch der Nachwuchs feiert seit 1973 während der Kinderkarnevalsveranstaltun­gen mit großem Vergnügen. Kostümfeste und Maskenbälle ergänzen das karnevalistische Angebot während der tollen Tage.

Auch außerhalb der fünften Jahreszeit sind die "Rot-Weißen" aktiv. Die jährlichen Wandertage, das Oktoberfest und das Tanzturnier des Verbandes der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise sorgen dafür, dass die Karnevalisten im Sommer und Herbst keinen Winterschlaf halten.

Übrigens sind von den Jecken der ersten Stunde noch drei Karnevalsfreunde aktiv tätig: Josef Artz, Hans-Josef Geiser und Fritz Vossenkaul. 3 x 11 Jahre! Erstaunlich, diese Ausdauer! Das war's.

(aus dem Pfarrbrief Weihnachten 1990)



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