Die Ratheimer KAB

Zu unserer KAB gehören heute 90 Männer und Frauen. Sie unterstützen durch ihre Mitgliedschaft den Gesamtverband der KAB in Deutschland. Sie machen ihn stark, auch in Zukunft unüberhörbar Stellung zu gesellschaftspolitischen und kirchlichen Belangen zu nehmen. Sie machen ihn stark, sich einzusetzen für mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit in der Welt, sich einzusetzen für diese hohen Ziele nicht auf Grund eines Parteiprogrammes, sondern auf Grund des Evangeliums.

Papst Leo der XIII. nahm vor der Jahrhundertwende in verschiedenen Hirtenschreiben zur Arbeiterfrage Stellung. Seine Enzyklika RERUM NOVARUM (1891) wurde richtungsweisend. Seine Empfehlung, katholische Arbeitervereine zu gründen, wurde vielerorts befolgt. In Ratheim bemühten sich Pfarrer Thoma und Lehrer Mathissen einen katholischen Arbeiterverein ins Leben zu rufen.

Im April 1911 war es dann soweit: Der katholische Arbeiterverein in Ratheim wurde gegründet. Im ERKELENZER KREISBLATT vom 29.03.1911, heute im Kreisarchiv Heinsberg, ist dies nachzulesen.

Das anfangs rege Vereinsleben kam in den Kriegsjahren 1914-1918 fast völlig zum Erliegen. Von den Vereinsjahren nach dem I. Weltkrieg, die Jahre der Weimarer Republik – Pfarrer Offermanns war seit 1912 Pastor in Ratheim – ist wenig bekannt. Die Jahre des „Dritten Reiches" beendeten wiederum jede Vereinstätigkeit. Nach dem 2. Weltkrieg begannen die Bemühungen um ein Neuentstehen der KAB. Dank des nimmermüden Einsatzes von Josef Sommer, dank seines leidenschaftlichen Engagements entstand 1948 aus dem sich inzwischen gebildeten „Kettlerkreis" die KAB–Pfarrgruppe Ratheim.

Bis 1953 war Josef Schafhausen aus Garsbeck Vorsitzender der KAB. Es folgten ihm Heinz Cohnen, Heinz Jeurissen und von 1966-1996 Winfried Schabik. Danach wurde der Posten des 1. Vorsitzenden durch den „erweiterten Vorstand" übernommen.

Ein eifriger Mitstreiter, ein stets bereiter KAB Vertrauensmann und Initiator vieler Dinge war in diesen Jahren Hubert Wings, war er es
doch, der mit großem Stehvermögen, nie erlahmendem Eifer den Wunsch der KAB, eine Mehrzweckhalle für Gottesdienst und Pfarrleben in der Buscher Siedlung zu bauen, immer wieder beim Generalvikariat in Aachen vortrug. Hubert Wings, Träger des päpstlichen Ordens "PRO ECLESIA ET PONTIFICE" starb 1981 mit 87 Jahren.

Das Vereinsleben der KAB Ratheim nach Ende des 2. Weltkrieges: Gesprächsabende, Schulungen und Bildungsveranstaltungen, Jahreshauptversammlungen, vollzog sich meist im Stillen, von der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Wir denken dabei an einige Schwerpunkte unserer KAB Arbeit in Ratheim:

Die KAB Ratheim war es, die ...

• bis 1967 mit den Schützenbrüdern das kirchliche Leben mitgestaltete. Diese Aufgabe wurde dann vom Pfarrgemeinderat übernommen.
• in den 60er Jahren Kontakte zu katholischen Arbeitnehmern in Frankreich knüpfte und gegenseitige Besuche organisierte. Mit dem Tode des Kaplans von Wambrechies bei Lille riss diese Verbindung ab.
• die ersten Gastarbeiter in unserer Pfarrei – zuerst waren es Spanier, dann Italiener und Türken – so lange betreute, bis ihre Familien nachkamen.
• zusammen mit dem Kirchenchor die ersten karnevalistischen Veranstaltungen in der Pfarre Ratheim durchführte.
• bereits 7 1/2 Zentner Lebensmittel nach Polen geschickt hat, bevor die „allgemeine Polenhilfe" anlief.
• polnischen Bergleuten, die für Sophia Jacoba Schacht VI abteuften, Messfeiern in polnischer Sprache und Zusammenkünfte mit unseren Mitgliedern ermöglichte.

Die KAB Ratheim ist es, die ...

• im Rahmen der Ratheimer ökumenischen Friedensgebete jedes Jahr ein solches vorbereitet und durchführt.
• jedes Jahr Ferienfahrten für jung und alt plant.
• in zeitlichen Abständen mehrtägige Bildungs-, Informations- und Erholungsfahrten in eigener Regie anbietet.

Auch Veranstaltungen vom KAB Bezirk Heinsberg werden gern besucht. Ausflüge nach kulturell und landschaftlich schönen Orten, Wallfahrt nach Morresnet, „offenes Singen", Fachtagungen, Besinnungstage u.v.a.

2 x im Monat treffen sich in Ratheim am HDB die Wanderfreunde zu Kurzwanderungen in die nähere Umgebung, die von unserem KAB -Vorstandsmitglied Franz Eilbrecht geplant und geführt werden.