Aus den Anfängen des Kapellenvereins Altmyhl e.V.

von Hans Rollersbroich, Altmyhl
 

Im vorigen Jahr wurde der Kapellenverein Altmyhl e. V. 70 Jahre alt. Die Gründung des Kapellenvereins war am 15. Februar 1930 auf der ersten Generalversammlung. Hier wurde die 1. Satzung beschlossen, sowie der erste Vorstand mit 8 Mitgliedern gewählt und anschließend in das Vereinsregister des Kreises Erkelenz eingetragen ( e. V. ).

Durch freiwillige Beiträge und Haussammlungen wurden bis 1932 über 4.300 Reichsmark gesammelt. Mit diesem Betrag bauten die Altmyhler in Eigenleistung ihre Kapelle. Bereits am 2. Oktober 1932 konnte der Grundstein gelegt werden und die Einweihung erfolgen.

Zunächst sah der damalige Pfarrer Wilms aus Myhl den Bau des Altmyhler „Domes" nicht gerne. Auch das Generalvikariat Aachen duldete erst nach zähen Verhandlungen, und überzeugt durch die opferbereite Eigeninitiative der Altmyhler, den Kirchenbau; aber nur unter der Bedingung, dass der Kapellenverein Zeit seines Bestehens als Eigentümer selber für die Erhaltung und Pflege sorgen müßte und im Falle einer Auflösung, die Kapelle in den uneingeschränkten Besitz der damaligen Mutterpfarre Myhl übergehe. D.h. es gab keine Unterstützung aus Kirchensteuermitteln.

Den 1. Altar und die Glocke stiftete das Vorstandsmitglied Gerhard Wirtz (Schuhfabrikant). Die Kommunionbank (heute in der Empore eingebaut) und die Eichenbänke konnten günstig von der Porselner Pfarrkirche gekauft werden. Anlässlich der Grundsteinlegung gab auch Pfarrer Wilms sein Einverständnis zum Kapellenbau. Alle Bedenken über Für und Wider mussten verstummen. Er lobte den großen Opfersinn der Altmyhler, trotz der Notzeit, sowie ihre hervorragende Eigeninitiative. Dieser stattliche Bau solle nun dazu dienen, religiöses Leben in der Kapellengemeinde zu fördern, die Jugend zu ertüchtigen, im Kampf gegen den aufkommenden Nationalsozialismus und in einträchtigem Zusammenwirken zum Wohle der ganzen Pfarrgemeinde. Das Symbol der Liebe und Treue zu Gott soll stets Gemeingut bleiben.

Für die Reinigung der Kapelle sorgten abwechselnd und unentgeltlich die Jungfrauen des Dorfes. Die Kirchenwäsche wurde von Frau Jansen besorgt; Herr Josef Jansen (Maurer) selbst versah den Küsterdienst.

Der Vorstand hatte errechnet, dass die Unterhaltung der Kapelle mit einem Sonntagsopfer von 10 Pfennig pro Person möglich war. Allerdings war damals die Kapelle jeden Sonntag mit 150 Kirchenbesuchern voll besetzt.

Priester in der Kapellengemeinde Altmyhl

1933 — 1938 Pfr. i.R. Peter Josef Drescher
1938 — 1939 Kaplan Erich Pfroitzheim, Myhl
1939 — 1944 Patres aus Geilenkichen zur Aushilfe
1944 — 1945 Kriegspfarrer Pater Müller aus Brandenberg / Eifel
1946 — 1948 Oberstudienrat i.R. Pfr. Wilhelm Mayers
1948 — 1955 Konsistorialrat i.R.Pfr. Johann Schale
1955 — 1963 Patres aus dem Kloster St. Ludwig, Holland
1963 — 1965 Pfr. i.R. Carl Frenken
1965 — 1969 Aushilfe aus dem Kloster St. Ludwig, Holland
1969 — 1980 Pfr. i.R. Johannes Erkens
1981 — 1992 Pater Cor de Heer, Holland
1992 — 1996 Pfr. i.R. H. Gehlen, Gerderath
ab 1997 Dechant Pfr. Klaus Jansen, Ratheim
 

(aus dem Pfarrbrief Ostern 2001)


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