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Tranchotkarte 1806 (mit
Markierung Venn)
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Die Vennstraße, in Ratheim auch einfach
"de
Venn" genannt, war bis in die 1960er Jahre unbestritten die
Hauptgeschäftsstraße Ratheims und sogar von ganz Hückelhoven. Peter
Schlehbusch listete in seiner Ratheimer Chronik in dieser Zeit 49
Handwerks- und Gewerbebetriebe entlang der Straße auf.
Die "Venn" war ursprünglich nicht einfach
nur eine Straße, sondern ein eigenständiger Siedlungsbereich innerhalb
unseres Dorfes, vergleichbar z.B. mit Gendorf oder Krickelberg.
Urkundlich erwähnt wurde er erstmals im Jahre 1558 ("up dem Fenn").
Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde in den Akten immer wieder
der Begriff "Venn" gebraucht, um diese Siedlung vom "Dorp" oder den
anderen Siedlungskernen abzugrenzen.
Der Name leitet sich
vom althochdeutschen Wort "fenna" bzw. dem mittelhochdeutschen Wort "venne" ab, was beides soviel bedeutet wie
"Sumpf" oder "sumpfige
Weide".
Angesichts der Nähe des "Haller Bruchs" lässt sich erahnen, dass die
ursprünglichen Wohnverhältnisse mit den heutigen nur wenig gemein
hatten. Dies wird auch daraus ersichtlich, dass die Vennstraße bis ins
19. Jahrhundert nur auf ihrer linken (d.h. Dem Bruch abgewandten)
Seite bebaut war.
Auf der anderen Seite erstreckte sich
sumpfiges Grasland bis zum Rande des Bruchs, wo noch bis in die 1950er
Jahre ein mit Schotter befestigter Weg entlang lief. Dieser dürfte der
heutigen "Steinstraße" zu ihrem Namen verholfen haben.
Aus dem Ratheimer Pfarrbrief Ostern 2009