Hilarius Dreßen (1928 - 2007)

"Dreßes Hilar", wie er in Ratheim allgemein genannt wurde, war am 08. April 1928 in Ratheim geboren worden und hat sein ganzes Leben hier verbracht. In Gendorf stand sein Elternhaus, und dort hat er auch zusammen mit seiner Frau Karoline, geb. Fleischhauer, ein Haus gebaut. Er war – wie es Pastor Klaus Jansen in der Predigt während der Exequien für ihn zum Ausdruck brachte – ein konservativer Mensch im guten Sinne, der das gute Althergebrachte hoch hielt, aber auch aufgeschlossen neuen Entwicklungen gegenüber war, die er für sinnvoll hielt.

Aus dieser Grundhaltung heraus sind auch seine großen Aktivitäten für unsere Bruderschaften zu erklären. Diese führten dazu, dass er von 1963 bis 1987 als erster Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft vorstand und als solcher in der Tradition von Josef Sieben und Peter Schlebusch stand, die nach dem 2. Weltkrieg die Funktion des ersten Brudermeisters wahrgenommen hatten.

Als solcher war er den Schützenbrüdern ein leuchtendes Vorbild in religiöser Hinsicht. Er konnte sehr zornig werden, wenn Schützenbrüder bei der sonntäglichen Messfeier vor den Jahreshauptversammlungen fehlten.

Männern wie ihm ist es zu verdanken, dass aus dem Wahlspruch der Schützenbruderschaften "Glaube, Sitte, Heimat" besonders der Glaube bedeutsam geblieben ist. Während seiner Präsidentschaft wurde der jährliche Familientag eingeführt, der nach den Jahreshauptversammlungen im Haus der Begegnung begangen wird und zu dem neben den Schützenbrüdern und –schwestern auch die Familienangehörigen eingeladen werden.

An der Aufstellung und Ausschmückung des Fronleichnam-Altares am Gendorfer Kreuz beteiligte er sich immer, so lange es seine Kräfte erlaubten. Hilarius Dreßen war von Beruf Briefträger. Schon als Junge – wir waren einige Jahre zusammen unter Pastor Offermanns Messdiener – hatte er zielstrebig diesen Beruf angestrebt. Er kannte die verschiedenen Zustellbezirke, die er im Laufe seines langen Berufslebens betreute, in- und auswendig. Das waren in Ratheim hauptsächlich Krickelberg, Garsbeck und Vogelsang und in seinen letzten Berufsjahren Hückelhoven-Mitte. Ihn verband mit seinen Postkunden ein geradezu freundschaftliches, persönliches Verhältnis.

Mit dem Tod von "Dreßes Hilar" ist Ratheim ärmer geworden. Wir sind ihm großen Dank schuldig!